Aktive
Forschung des Heimatvereins |
Von Anfang an befasste sich der Heimatverein
intensiv mit der Heimatforschung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten
konnte man durch einige Männer, Ernstfried Töpfer,
Kilian Müller, Heinrich Höhn, Hans Bösing und
Hans Kloster (1. Vorsitzender 1957-1989) die ersten Erfolge
verbuchen. |
1957
wurde die erste Grabung „Auf dem Anger“ (fränkisches
Gräberfeld 500-800 nach Chr. – nördlich vom
Ortsausgang an der Westhofener Straße) durchgeführt.
19 Gräber bis zu einer Tiefe von 3 m wurden freigelegt.
Viele Gefäße und Perlenschmuck konnten geborgen
werden. Prachtstück war der Fund der Abenheimer Goldscheibenfibel. |
|

Goldscheibenfibel der Merowingerzeit aus Abenheim
erste Hälfte des 7. Jahrhunderts |
1963
Hallstattzeit 800-450 vor Chr.:
In der Pfeddersheimer Straße (Zum Berg) traten beim Hausbau
die ersten Funde auf. Anschließend wurden in diesem Bereich
etliche Gräber freigelegt. Sehr schöne Gefäße,
Arm- und Beinreifen waren das Ergebnis. |

Römisches Rebmesser aus
dem 2. – 3. Jh. n. Chr. und
Münze des Marcus Aurelius (164 n. Chr.), gefunden auf
einem römischen Bauernhof in Abenheim
|
|
1970
Eine Grabung im Hübelbrunnen unterhalb des Berges war die
nächste Aktion. Die Fundamente einer römischen Villa
wurden freigelegt und das Ausmaß des Gebäudes von
30 x 90 m festgestellt. Zwei Gefäße und zwei sehr
interessante Funde, eine römische Münze Marcus-Aurelius
- 164 nach Chr. - sowie das nun allseits bekannte römische
Rebmesser, durch das der 1700-jährige Weinbau in Abenheim
nachgewiesen wurde, waren die Ausbeute dieses Unternehmens. |
1972
Entdeckung eines Kreisgraben-Gräberfeldes aus der Früh-La-Tène-
Zeit, 450-200 vor Chr., „Auf dem Berg“ (Sandgruben
Firma Kleiner). Einige Gräber wurden freigelegt, und trotz
festgestellter Plünderung wurden noch sehr wertvolle Funde
sichergestellt. Schönstes Stück war ein goldener Ohrring,
ziseliert von 9 mm Durchmesser. Kultsteine aus dem gleichen
Zeitraum wurden sichergestellt. |
|
|
1972
wurden Brandgräber aus der Urnenfelderbronzezeit, 1200-800
vor Chr., in der Gemarkung „Auf dem Berg“ am „Alten
Mühlweg“ entdeckt. Einige schöne Gefäße,
die in mühseliger Arbeit restauriert wurden, sind heute
im Heimatmuseum. |
1972
wurde ebenfalls „Auf dem Berg“ ein kleines Gräberfeld
der Hügelgräberbronzezeit, 1600-1200 vor Chr., entdeckt
und freigelegt. 33 Herausragender Fund waren Bronzeschmuckstücke
aus einem Frauengrab: eine Gürtelschließe und eine
Radnadel |
|
Die Abenheimer Funde –
Gürtelschließe, Radnadel, Armreifen |
1972
wurde „Auf dem Berg“ von Friedrich Bunn eine Steinaxt
gefunden. Hierdurch konnte die Besiedlung von Abenheim in der
jüngeren Steinzeit, 4000 – 1600 v. Chr. nachgewiesen
werden. |
1974
Im Jahre des 1200-jährigen Bestehens (erste Erwähnung
Abenheims 774 n. Chr.) wurden an der Kreuzung Wonnegaustraße
und Auffahrt zur Landesstraße L425 (Autobahnzubringer)
die Umrisse eines steinzeitlichen Dorfes, 4000-1600 vor Chr.,
entdeckt und viele Gefäßteile mit Verzierung, Messerbruchstücke
und Mahlsteine sichergestellt. Interessantester Fund bei dieser
Aktion war eine kleine Steinaxt. |
Mitglieder des Heimatvereins haben
damit die Besiedlung von Abenheim über nahezu 6000 Jahre
erforscht. |
|
|